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Von der Hexe zu Weilar

„Ich zum Exempel,“ so erzählte die alte Maria vom Baiershofe, „glaube an Derartiges nicht gern; was einem aber brave und rechtschaffene Leute erzählen, das muß man ja doch glauben, und so einer war nun der verstorbene Polizei-Diener drunten in Weilar. Der war auch einmal grade um diese Zeit hier oben auf dem Baiershofe und brachte uns die Uhr in die Richt. Bei dieser Gelegenheit erzählte er, daß er in der Walpersnacht auf dem Kreuzwege hinter seinem Hause einen mortalischen Lärm gehört habe, der bald darauf in ein gar klägliches Gewimmer übergegangen wäre, da sei er denn aufgestanden, habe gehorcht und ganz deutlich nun gehört, wie der Teufel eine Weilar'sche beim Fittig gehabt und ihr das Fell windelweich gedroschen habe, weil sie zu spät zum Tanz gekommen sei. Die Hexe hätte immer ärger gejammert und gebarmt, allein der Böse habe nichts darnach gefragt und immer mehr zugeschlagen. Er, nämlich der Polizeidiener, habe die Hexe sofort an ihrer Stimme erkannt, auch hätte sie sich noch mehrere Tage vor den Leuten nicht sehen lassen können, und als sie wieder ausgegangen, da habe sie noch immer grün und gelb ausgesehen.“

Quellen: