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Von den Gänshecken bei Andenhausen

Südwestlich von dem Dorfe Andenhausen liegen einige Morgen Wiesen, die mit Gestrüpp umwachsen sind. Dort bricht eine starke Quelle zu Tag, die ihren eigentlichen Ursprung an dem nur eine halbe Stunde entlegenen Engelsberg hat, von da durch den Teufelsgraben fließt, in diesem plötzlich verschwindet und in den Gänshecken wieder zu Tage kommt. Die Sage geht, wenn ein Kranker in Andenhausen nach dem Wasser des Gänsheckeborns verlangt, so ist dies ein sicheres Zeichen des nahen Todes.

Auch soll in den Gänshecken ein Schloß gestanden haben und eine weiße Jungfer dort an bestimmten Tagen Knotten klengen. Ein Andenhäuser sah sie so dort um die Weihnachtszeit bei hohem Schnee ihre Knotten klengen und ging, als ihm die Jungfer winkte, frisch auf sie zu. Er sah, wie die Knotten in der Sonne platzten und durcheinander sprangen, griff zu, steckte eine Hand voll in die Tasche und fand sich, zu Hause angekommen, für seinen Muth reichlich belohnt. Die Knotten hatten sich in blankes Gold verwandelt.

Quellen: