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Die weißen Jungfern auf der Altmark
Westlich von der Geba und südöstlich vom Dorfe Reichenhausen erhebt sich die hohe Altmark. Die Sage und einige oben befindliche Mauerreste deuten auf eine dort in grauer Vorzeit gestandene Burg hin. Die Ritter sollen mit denen auf dem Stellberg, der Duisburg und dem Henneberg durch riesengroße Sprachrohre in Verbindung gestanden haben.
Einst hütete der Hirt von Reichenhausen das Spannvieh droben an der Altmark. Es war Mittag und sein Töchterchen hatte ihm eben das Essen gebracht. Da sah er auf einmal zwei weiße Jungfern aus den Schafhäuser Fichten auf der Flurgrenze herauf kommen. Als sie näher kamen, vernahm er sowohl wie sein Kind den leisen und gar lieblichen Gesang. Sie schritten dicht an ihnen vorüber und das auch so leise, daß man weder ein Rauschen noch ein Knistern in dem gefallenen dürren Laube vernehmen konnte. Auf dem Burgplatz verschwanden sie vor den Augen des verwunderten Hirten in einem der ehemaligen Kellerlöcher.
Auch noch Andere als der Hirt haben zu anderer Zeit dort droben die weißen Jungfern gesehen.
Quellen: