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Auf dem Schloßplatze zu Urnshausen
Vor uralten Zeiten sollen drei Brüder drei prächtige Schlösser bewohnt haben, von denen das eine zu Urnshausen, das andere oben am Baier und das dritte über dem weißen und schwarzen Born oberhalb Dermbach stand. Es ist nichts mehr von ihnen vorhanden, nur zu Urnshausen und bei Dermbach heißt man heute noch einen Hügel „den Schloßplatz“, eine Stelle bei dem ersten „den Hundestall“ und in dessen Nähe eine „den Schloßgarten“, unter welchem man zu Zeiten unterirdische Wasser rauschen hören soll, sowie eine Quelle dort noch der Schloßborn„ genannt wird.
Einst ging eine Frau in der Mittagsstunde von Urnshausen nach dem obenbezeichneten Hügel, als sie auf dem Schloßplage eine große Schüffel gewahrte, um welche in einem Kreise noch eine Menge kleinerer aufgestellt waren, die alle in der Sonne wie blinkendes Zinn oder Silber glitzerten. Sie wollte erst zugreifen und einpacken, allein es befiel sie in dem Augenblicke eine solche Angst, daß sie ins Dorf zurückeilte, um Leute herbeizuholen. Als sie mit diesen nach dem Schloßplatze zurückkam, war Alles wieder verschwunden.
Auch soll oben über dem Wege nach Bernshausen im „Huhne“ ein altes Schloß gestanden haben. Dieses soll nach Aussagen Anderer das ältere und zwar eins von den oben erwähnten dreien gewesen sein. Das Geschlecht habe „von Huhne“ geheißen. Am Fuße des Hügels sprudelt ein starker Quell, der Huhneborn.
Quellen: