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Schloß Frankenberg bei Helmers
Auf der südlichen Stirn des Beidebergs erhebt sich aus einem Kranze junger Buchen der alte, majestätische, viereckige Thurm der Ruine Frankenberg, zu dessen Füßen unten im Rosagrunde sich das Dorf Helmers in einem Walde von Kirschbäumen lagert.
Ueber dem alten Thurme schwebte noch vor Kurzem in spiralförmigen Windungen der letzte Edle von Frankenberg, ein Wanderfalke. Seit undenklichen Jahren horstete er dort oben, sicher vor der Kugel des Jägers; denn die Helmerser behaupten, daß er ihnen noch nie ein Huhn oder eine Taube entführt habe.
Zwischen dem eigentlichen Schloßberge und dem Beideberg liegt in dem kleinen Gründchen der Eselsbrunnen, von dem die Burg mittelst Eseln ihr Wasser erhielt. An dem von dem Brunnen zum Schlosse führenden Fußsteige werden dann und wann auch noch kleine Hufeisen aufgefunden. So fand auch vor vielen Jahren ein Mädchen, welches droben an den Ruinen kleine Schneckenhäuschen, „Wickelkindchen“, suchte, etwas Glitzerndes in dem Schutte, es war eine starke, goldene Kette. Seine Eltern handelten von einem Juden ein vollständiges Abendmahlskleid dafür ein .
Auch sollen die beiden Frankenherzoge Helmerich und Marcomir in der Nähe des Schlosses begraben liegen.
Quellen: