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Der Geisbock auf dem Bleß

Nicht weit vom Bleßhaus am Weg nach Rosa erhing sich aus Liebesgram eines Tages Einer aus Roßdorf, der seines Zeichens ein Schneider gewesen sein soll, an einer gar mächtigen Eiche und wurde an Ort und Stelle begraben. Seit jener That erschien regelmäßig am Sterbetag des Erhängten um die Mitternachtsstunde ein Ziegenbock unter dem Baume und versuchte mit allerlei Capriolen diesen zu erklettern.

Da ihm dieses nie gelang, so stieß er in seinem Zorne mit seinen mächtigen Hörnern gegen den mächtigen Baum, daß es weithin dröhnte. Nach Einigen soll die Seele des armen Schneiders, als der Baum gefällt wurde, zur Ruhe gekommen. sein. Nach Andern jedoch lärmt und stößt der Geisbock noch bis auf den heutigen Tag in den jungen Fichten, die jetzt an der Stelle, wo die Eiche gestanden, in den blauen Himmel hineinwachsen.

Quellen: