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Vom "Bruitborn" beim Ringelstein
Von dem oberhalb des alten Ringelsteins gelegenen „Bruitborn“ erzählt man sich hier folgendes Stückchen. Einst raubte ein Ritter vom Ringelstein eine gar tugendhafte Salzunger Bürgertochter grade an ihrem Hochzeitstage und wollte sie auf einem Umwege nach seinem Schlosse bringen. Als sie nun dort oben an dem Borne rasteten und die Jungfrau in ihrer Noth inbrünstig zu Gott und ihrer Schutzheiligen um Rettung und Beistand aus der Bedrängniß flehte, fand sie auch bald Gelegenheit, von dort aus auf einem der Ritterpferde nach ihrer Heimath wieder zu entfliehen, wurde jedoch noch gerade vor ihrem Haus von dem ihr nachsehenden Ringelsteiner eingeholt. Hier aber war die Jungfrau rasch vom Pferde und schleuderte dem Räuber, der mit seinem Schwerte nach ihr hieb, noch zur rechten Zeit die Thüre vor der Nase zu, worauf sich der Jungfernräuber wieder schnell aus dem Staube machte. Den Schwerthieb aber in der Thür hat man in dem Hause noch lange als Wahrzeichen sehen können.
Quellen: