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Die Teufelsmahten - 3. Sage

Zu Trusen erzählen sie die Entstehung der sogenannten Teufelsmahten auf folgende Weise:

Vor uralten Zeiten hatte zu Schlürfsteinbach einmal einer den Tod verwirkt und sollte ohne weitere Umstände gehängt werden. Da bat der Verbrecher um Erbarmen und Gnade. Die Schlürfsteinbacher aber waren alle so erbittert, dass sie nichts davon wissen wollten. Endlich versprachen sie ihm das Leben unter der Bedingung zu schenken, dass er den oben erwähnten Teil der Flur in einem Tag abmähe, eine Arbeit, die wohl zehn rüstige Männer in der festgesetzten Zeit kaum vollenden konnten. Der arme Sünder aber griff zu und begann an einem dazu bestimmten Tag das Werk.

Als nun die Steinbacher zu ihrem Verdruss gewahrten, dass der Kerl um Mittag schon mit der Hälfte fertig war, traten sie zusammen, besprachen sich, wie sie ihm die andere Hälfte seines Tagewerks verleiden wollten und gaben ihm auf den Vorschlag eines tückischen Gesellen eine so starke Purganz in seinen Vespertrunk, dass diese wohl auch die stärkste Natur bewältigen konnte.

Und bald spürte der arme Sünder die Wirkung und die Schlürfsteinbacher lachten sich schon ins Fäustchen, als derselbe jeden Augenblick die Sense niederlegen und beiseite gehen musste. Doch der erkannte auch bald den ihn gespielten Streich, machte das Gefäß ganz frei, setzte seine Arbeit von vorne, ohne sich um das, was hinten vorging, zu bekümmern, eifrig fort und vollendete glücklich und zum Ärger der Schlürfsteinbacher das Werk. Die Sensenhiebe aber sind bis auf den heutigen Lag als Wahrzeichen jener fehlgeschlagenen Heimtückerei der Schlürfsteinbacher zu sehen.

Quellen: