<<< zurück | Sagen der mittleren Werra | weiter >>>
Der belohnte Schuster zu Steinbach
In dem letzten Häuschen von Steinbach zum Schleifkotengrund zu lebte vor Jahren ein braver fleißiger Schuster, der aber trotzdem immer mit der lieben Not zu ringen hatte. Der ging am güldenen Sonntag nach Pfingsten auf die Klinge, um sich dort oben einmal an der schönen Aussicht und dem Gesang der Vögel zu ergötzen. Als er glaubte, dass es Zeit sei, den Rückweg anzutreten, gewahrte er unvermutet ein Häufchen kleiner Lederstücke neben sich im Gras.
Der sparsame Schuster dachte: Hm, willst sie mitnehmen, kannst sie doch noch da oder dorthin verwenden. Er raffte sie deshalb in sein Taschentuch und ging den Berg hinunter. Aber plötzlich blieb er wieder stehen, besah das Taschentuch und murmelte: »Hm, was ist das? Das Taschentuch wird schwerer und immer schwerer!« Er machte es auf und sah nun mit freudigem Schrecken, dass die Lederstücke sich in lauter blanke Goldfüchse verwandelt hatten. Von da an war dem armen Schuster geholfen.
Quellen: