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Wie Schmieds Sümme Rouh (Ruhe) in Steinbach schafft

Eines Abends wurde Schmieds Sümme von einem der Weimarischen Forstknechte, die damals noch die hohe Jagd in dem Amt Altenstein auszuüben hatten, nach dem Atterode auf den Anstand mitgenommen. Er trat unter eine alte Buche und dachte, da er Langeweile hatte, an die vielen Teufeleien, das Getreibe der Hexen, an das Saufen und Raufen und den argen Zwist in und zwischen den Familien, kurz an alles, wie es in Steinbach war und nicht sein sollte. Da durchleuchtete plötzlich ein heller Feuerschein die Wipfel der alten Buchen und der Forstknecht stürzte voller Angst mit dem Ruf »Reiß aus, Sümme, der Teufel kommt!« an dem Schützen vorüber dem Dorf zu.

Der jedoch antwortete trotzig: »Kommt er, so kommt er, vor dem fürchte ich mich auch noch nicht!« Und blieb ruhig auf seinem Posten.

Der Teufel aber war wirklich im Anzug und hatte es diesmal, wie es schien, auf Schmieds Sümme selbst abgesehen. Es näherte sich der feurige Drache, von Sekunde zu Sekunde wachsend, dem Schützen, der ihn auf Schussweite herankommen ließ, dann aber fest aufs Korn nahm. Als der Schuss in den Bergen widerhallte, lag Herr Urian am Boden und verbrannte vor den Augen Schmieds Sümmes in seinem eigenen Feuer. Seit jener Stunde war Rouh in Steinbach.

Quellen: