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Vom Niesen am Glasbach

Ein Fuhrmann, der sich um den Kuckuck nicht bekümmerte, befuhr einst in der Mitternachtsstunde die alte Weinstraße. Als er in die Nähe der alten Wallfahrtskapelle an der Glasbach anlangte, hörte er dicht neben sich stark niesen, und gab darauf ein ebenso kräftiges Gott helf! von sich. Das Niesen aber dauerte fort und der gutmütige Fuhrmann beantwortete es jedes Mal mit seinem Gott helf!. Da aber das Niesen kein Ende nehmen wollte, wurde er beim zwölften Mal der Sache müde und rief statt des gewohnten Gott helf!: »Nun, will dir Gott nicht helfen, so helf dir meinetwegen der Teufel!«

Das aber nahm das Gespenst übel und gab dem Fuhrmann, ehe er sich versah, ein paar so derbe Ohrfeigen, dass ihm Hören und Sehen verging. Als er sich von diesem Schrecken erholt hatte, war sein Pferd mit dem Karren auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Quellen: