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Das kleine Männchen im Rennsteigtal

Im Rennsteigtal in der Nähe der Wiedleite wollen schon viele kleine Männlein gesehen haben; sie tragen dreieckige Hütchen, schwarze Leibröckchen, gleichfarbige kurze Höschen, lange Strümpfchen und niedliche Schühchen mit Schnallen, sind fromm und tun niemandem etwas zu Leide, wenn sie nicht geneckt werden. Zwei Steinbacher, von denen der eine heute noch lebt, kamen eines Tages von Brotterode, allwo sie Waren abgeliefert und Eisen auf dem Rückweg mitgenommen hatten. Beide waren müde geworden und ließen sich, um auszuruhen, im Rennsteigtal nieder. Als sie hier eine Weile gesessen hatten, sahen sie kaum zehn Schritte weit vor sich eines jener Männchen in einer kleinen Vertiefung aus dem Boden steigen, das unverwandt nach ihnen hinblickte. Die Steinbacher zitterten am ganzen Leib und machten, als bald darauf das Männchen ebenso still wurde, wie es gekommen war, wiederum in den Boden verschwand, dass sie so schnell wie möglich davonkamen.

Quellen: