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Vom Most-Märten zu Schmalkalden
Bis noch vor wenigen Jahren bekamen alle Beamte und Diener sowie die sämtlichen Schüler der Knabenklassen in der Stadt Schmalkalden am 10. November, dem Martinstag, infolge einer Stiftung eine Quantität Weinmost geliefert. Die Sage erzählt darüber Folgendes. Vor uralten Zeiten, als der Wald hierum noch dichter und wilder war, verirrte sich ein reicher Handelsherr aus Schweinfurt in den Bergen zwischen Trusen und Schmalkalden. Da vernahm er endlich gegen Morgen Glockenklang. Er ging den Tönen nach und gelangte nach Schmalkalden. Zum Dank für seine Errettung legte er hier eine Summe Geldes in die Hand des Rates mit der Bedingung, dass von den Zinsen am Tag seiner Rettung eine Portion Weinmost an die oben Genannten verabreicht werden sollte.
Die Glocke, deren Tönen jener Handelsherr folgte, die große Oster genannt, ist in neuester Zeit gesprungen und umgegossen worden. Das Bild des Reisenden aber soll sich noch bis heute unter dem Namen der Most-Marten auf dem dortigen Rathaus befinden.
Quellen: