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Die Hirschkeule
Früher mussten die Leute in der Umgegend von Mühlrose und Trebendorf, Tŕebin, die Getreidefelder gegen das Wild bewachen und machten sich dazu niedrige »Buden« [Hütten]. Da kam auch der Nachtjäger durchgefahren mit grossem Lärm und Hundegebell und fürchterlichem Geschrei1), und der in der Bude war, fing an dem Nachtjäger nachzumachen. Da kam der Nachtjäger ohne Kopf auf seinem Pferde angeritten und warf ihm eine Hirschkeule2) zu. Wie dann der Mann am Morgen früh aufstand, fand er einen verfaulten Stamm (peńk). S.
Quelle: Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 63.