<<< zurück | Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte | weiter >>>

Bludźiś

Raz jo jeden błudźiś pod lugom swěćił a jeden cłojek jo nocy dwanasćych jogo swěćić widžeł a jogo wółał: »Poj how, ja b'du ći krošik dać«. Pótom jo ten błudźiś pŕišeł a do dworu swěćił. Ale ten bur ne jo jomu ten krošik dał, ale jom' prajił: »Dyž krošik ne jo, da knebel płaći tejž«.

Druge raz dźěšo ten bur z Trebina domoj, noce dwanastej štundźe a jo pŕišeł zas' ten błudźiś a jomu prajił: »Dyž krošik ne jo, da knebel płaći tejž,« (a jo togo bura dichtig ćeŕapał). Slěpe.

Der Bludźisch

Mal leuchtete ein Bludźisch am Teiche1) und ein Mann sah ihn Nachts um zwölf leuchten und rief ihn: »Komm' her, ich werde Dir einen Dreier geben«. Dann kam das Irrlicht und hat ihn bis an den Hof geleuchtet. Aber der Bauer hat ihm nicht den Dreier gegeben, sondern sagte ihm: »Wenn es nicht ein Dreier ist, so gilt auch ein Knüppel, (gilt nicht der Dreier, gilt der Knüppel)«.

Ein anderes Mal kam der Bauer aus Trebendorf nach Hause, nachts in der zwölften Stunde und das Irrlicht kam wieder und sagte (nun) ihm: »Wenn es nicht ein Dreier ist, so gilt auch ein Knüppel« (und hat den Bauer tüchtig durchgeprügelt v.). S.

Quelle: Schulenburg, Willibald von: Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Berlin: Nicolai, 1882, S. 52.


1)
An dem grossen Fliessgraben bei Schleife.