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Der Kehlerbuirn

1) Dehinge im Atteroh, bu sust Steinig2) gestanne hat, da geht e wiß Jaumpfer3) eróm. De alle Berklüht4), bann se offen Schaicht gegange sein, die hunn se genyng mah gesiehnt5), use hat au als6) Weich offen alle Kirfig7) henge gehatt, u is debei eröm gegange, u hat en in Mundschien8) träcke9) gemaicht. Es ihs aber im drissigjährige Kricht e großer Schaaz dehinge bein Kehlerbuirn vergrabe wuirn, den sah10) se bewach. Emahl da hat e Scheffer dehinge in Atteroh erém gehutt, u bie e au bein Kehlerbuirn gekomme ihs, da hat off einma e Blumme für en gestanne, bie e noch in sie Lahte kei schönner gefiehnt hatt, Wiehl se so gair ze schön wair, brach e se ab, u stackt se off sin Hut. Kumt hatt e se abges broche u offen Hut gestackt, da stuhn e off eimal für en Thuir11), das in a Gewelmz12) fuihrt, u de wifs Jaumpfer kum, u suhk en: e föll mit enihuer geh, e wer glöcklich. U da fuihrt en de wiss Jaumpfer enihner ins Gewelmz, u da glinzert u glizzert alles denn13), u stunne14) e Wehde15) Kiste denn u Kessel, die wairn all voll Gehld, gehüfft16) voll. U da suhk17) en de wiß Jaumpfer: „da föll e sich nahm18) davon, se vill ens e nert wöll, un e könn alle Lahk gekomm, u könn sich geholl19), bas e nert könn derschlepp20), awwer e föll ju d's Best net vergeß.“ Bih nu der Scheffer vor Verwonnering21) widder zu sich gekomme wair, da stackt e sich all de Täsche voll Gehld, u thet au sin Hut ab, u maicht en voll. Bich e awwer sin Huht abthet, u maicht en voll Gehld, da verluir e die Blumme dervon, die e erst duisse22) gefonge23) hatt. E hatt awwer kei Aicht24) druff u ließ se leih25).

Bich e nu foirtgieng, da rief's en dreima zu: „vergieß d's Best nett!“ awwer e daicht26) ümmer net un die Blumme, daß die gemeint wer. U bich e un de Thür kum, da rief sen noch emal zu: „vergiß d's Best net, noch es Ziht!27)“ aber e kairt sich net drun. Bie e nu inner Thür stuhn, u mit enn Bein eruisserschreht28), da thets off eima en Pollerer denn, ens banz29) gahnz Gewelmz zesummebräch, u de Thür schluhk hinger en zu, daß's kracht, u dergruppt en noch un der Fersche von annere Fuhß, u zerschluck ßen, daß e lange Ziht mutt frahnk dru leih u konn nüscht verdien, u mutt all das Gehld widder vers Dockterier, bas e in dem Gewelmz gehollt hatt.

Quellen:


1)
Kellerbrunnen
2)
Steinbach
3)
Jungfer
4)
Bergleute
5)
gesehen
6)
oft
7)
Kirchhof
8)
Mondschein
9)
trocken
10)
soll
11)
Thor
12)
Gewölbe
13)
darin
14)
standen
15)
eine Menge
16)
gehäuft
17)
sagt
18)
nehmen
19)
holen
20)
erschleppen
21)
Verwunderung
22) , 23)
gefunden
24)
keine Acht
25)
liegen
26)
dachte
27)
Zeit
28)
herausschritt
29)
einen Polder darin, als wenn das