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Bonifaciusfels
Es ist eine uralte Sage, daß der Heidenbekehrer Winfried-Bonifacius, als er in den Marken Thüringens weilte, auch da, wo nachher das Schloß Markgrafenstein erbaut wurde, an dessen Stelle später Schloß Altenstein trat, eine Zeitlang lebte und lehrte. Da soll der fromme Mann dicht an einem Felsen einsiedlerisch eine Klause bewohnt haben, und vom Fels herab habe er dem Volke gepredigt. Vor hundert Jahren sah man noch an dem bis heute so genannten Bonifaciusfels eine hohe runde Mauer ohne Dach, als Ueberbleibsel einer Kapelle und nannte sie Bonifaciusthurm. Später ist an diese Stelle ein bedachtes kapellenähnliches Gemach erbaut worden, und die Benennung Bonifaciusthurm verschwunden. Am Felsen aber, der sich darüber aufgipfelt, blieb für alle Zeiten der Name des Bekehrers haften.
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung, Band IV S. 197-198