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Reiter ohne Kopf hört beten
In Schwallungen läßt sich allnächtlich ein Reiter ohne Kopf blicken. Der älteste Mann im Dorfe, Melcher, hat oft erzählt, daß sein Vater an der Straße gewohnt, und den gespenstigen Reiter stets gesehen. Dieser kam von einem Wegkreuz her, das an der Hard beim sogenannten Oelmeßchen lag; sobald er nun an des alten Melchers Aelternhaus kam, betete dessen Vater laut ein Vater Unser. So lange das währte, hielt der Reiter still, dann setzte er seinen Ritt weiter fort, Niemand wußte, wohin?
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung, Band IV S. 129-130