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Braupfanne voll Gold
Auf dem Trebesdorfer Berge, da, wo man in das Unstrutthal hinabsieht, und der Fußsteig sich abwärts zieht nach Burgscheidungen, liegen Hünengräber, und steht ein alter Birnbaum. Dort unter dem Hünenhügel zunächst dem Baum liegt ein großer Schatz, eine Braupfanne voll Gold, der kann nicht gehoben werden, obschon Manche sich daran versucht; ein feuriger Hund bewacht den Hügel und unter dem Birnbaum brennt ein Licht. Beides haben die Hirten oft des Nachts gesehen. Wer den Schatz heben will, muß ganz rein und eines gottesfürchtigen Herzens sein, außerdem hat der Handanlegende zu gewärtigen, daß ihm der Hals umgedreht werde. Das soll auch vor langen Zeiten Einem geschehen sein, den man Tod fand, nachdem er nur erst einen der in einem Kreis um den Hügel zu Tage stehenden großen Steine gelüftet. Andre Hügel in der Nähe sind aufgegraben worden, aber an den, da der Schatz drunten liegt, soll sich Keiner wagen dürfen. Unter dem alten Birnbaum sitzend, habe ich mir Solches erzählen lassen.
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung