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Vom Kloster Sittichenbach
Drei Stunden von Sangerhausen lag die ehemalige Cisterzienser Abtei Sittichenbach, von deren weitläuftigen Gebäuden fast keine Spur mehr vorhanden, wohl aber ist es den Umwohnern noch unvergessen. Der Name dieses Klosters wird hergeleitet von dem Vogel gleichen Namens, wie ein Mönch davon geschrieben hat: aldo ins closter ist ein schöner bron, do sol wunderlich ein Sittich an dem refir gesessen. Auch führte das Kloster einen Sittich im Siegel, und prägte ihn auf Münzen, denn es hatte eignes Münzrecht, und es hat sich von seinem besondern Reichthum neben dem, was gewöhnlich und überall von alten Klöstern erzählt wird, noch manche Sage erhalten. Die Klostergebäude standen auf einer Anhöhe, welche man „uf dem Harze“ nannte, dort ist Geld des Klosters mit dem Gepräge eines Sittichs und dem Bildniß eines Abts Silvester gefunden worden, und viel von dem Klosterschatz in der Nachbarschaft erschollen.
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung