<<< zurück | Die Sagen des Kiffhäusers und der Güldenen Aue... | weiter >>>
Die wüste Falkenburg
Am südlichen Abhang des Kiffhäusergebirges lag über der Wipper auf nicht allzuhohem, aber steilen Berge, ein Raubschloß, die Falkenburg, davon nur noch wenige Trümmer zu sehen sind. Diese Burg war stets übel verrufen, so daß noch lange nach ihrer Zerstörung Niemand gern, zumal bei nächtlicher Weile, sich hingetraute. Da die Räubereien und Plackereien der Umgegend unter einem der Burgherren, Hans von Falkenburg, allzu unerträglich wurden, thaten sich die benachbarten Grafen und Städte zusammen, und machten Anno 1458 zu Salza ein Bündniß gegen diesen und andre Raubritter, erschlugen oder fingen sie, und zerstörten ihre Burgen. Dabei wurde auch Falkenburg verheert und verbrannt. Im Felde nach Thaleben zu sieht man noch unter dem alten verwüsteten Schloffe viele Linien und aufgeworfene Gräben, die man immer noch die Heergraben nennt, vielleicht von der Belagerungszeit her. Im Schlosse und seiner Nähe soll es gar nicht geheuer sein, auch ist viel von den Schätzen die Rede, welche die Räuber darinnen angehäuft und verborgen, und die bis jetzt noch ungehoben geblieben sind.
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung