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Raubschloß Ilmenau

Als Kaiser Rudolph von Erfurt aus den Zug gegen die thüringischen Raubschlösser unternehmen ließ, war Ilmenau das erste, welches unter der Hand der stürmenden Rächer fiel; es lag vor dem offnen Städtchen an dem hohen Berg der Sturmheide, darin das berühmte Bergwerk größtentheils befindlich. Die Erfurter Bürger waren besonders auf die Raubritter erbittert, welche die nach ihrer Stadt über den Wald Reisenden oft schädigten und Schatzten; man fing auf Ilmenau 18 Personen, und der Spruch des Kaisers verhängte ohne Gnade Rad, Schwert oder Strang über sie. Darauf ward wieder Ruhe im Lande, daß man sicher reisen konnte.

Nicht weit von Ilmenau, über Kammerberg, liegt ein hoher Porphyrfels, der Hermannsstein genannt, darauf stand vor Zeiten auch eine Burg dieses Namens; eine Felsenhöhle, die als Keller diente, wird noch gezeigt, und auch von Geisterspuk auf der Bergstätte hört man reden.

Quellen: