Der Thüringer Teufel

Es ist eine sagenhafte Kunde vorhanden von einem Grafen Siegmund von Gleichen, der sei des Zweibeweibten Sohn gewesen, und wegen seiner Wildheit der Thüringer Teufel genannt worden. Seine Leibesgestalt war riesenmäßig. Er habe sich mit dem Grafen von Kefernburg und Schwarzburg verbunden und einen schweren Krieg gegen die Stadt Erfurt geführt und das Land hart geschädigt. Er habe aus Zorn und Wuth sein eignes Haus und Schloß Schwabhausen, zwischen Gotha und Ohrdruf gelegen, in Brand gesteckt. Endlich aber sei der Streit vom Erzbischof Werner zu Mainz beigelegt worden, daß die Erfurter dem Thüringer Teufel alle Kriegskosten ersetzen müssen. Er war der Letzte von den Grafen von Gleichen, welcher auf den Petersberg begraben wurde.

Quellen:

• Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung