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Schwere Zeit

Thüringen litt schwer unter den Kriegsdrangsalen, die es durch die Fehden Albrechts und seiner Söhne drückten, noch mehr unter der Geisel der Völker, die Kaiser Adolph in das Land brachte, und die alle nur erdenkliche. Greuel verübten. Unter furchtbarem Ungewitter und mit Donnern und Wetterschlägen schied das dreizehnte Jahrhundert, trat das vierzehnte ein, vorahnend eine schwere Zeit verkündigend. Im folgenden Jahr dreute fünfzehn Tage lang im Zeichen des Scorpions ein schrecklicher Komet, und Wasserfluthen, glühender Steinregen, Sterben und Ungewitter fuhren in den folgenden Jahren rasch aufeinander fort, das Land zu verheeren. In Böhmen ward König Wenzel ermordet, dem freudigen Friedrich drohte in Altenburg Meuchelmord, sein Bruder Dietrich wurde in Leipzig meuchlings erstochen; wie die Rede ging, auf Kaiser Albrechts von Habsburg Anstiften, der nur sechs Monate später durch die Hand seines Neffen Johannes von Schwaben und dessen Genossen fiel. So folgten unerhörte Ereignisse rasch auf einander bis zum Jahr 1312, wo wieder ein Komet 14 Tage lang am Himmel stand, und ein furchtbares Sterben begann; das Sterben begleitete Theurung und Hungersnoth, die mit wachsendem Graus bis zum Jahr 1313 anhielt.

Quellen: