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Wie Apitz Tenneberg räumen mußte
Als der tapfere Sohn Margarethens, Friedrich der Freudige, die Wartburg erstiegen und seinen Vater gefangen hatte1), baten die Grafen, die Herren und die Städte des Thüringer Landes, daß er den Landgrafen nicht in ewiger Gefangenschaft halte, wie er gedroht, sondern ihn ledig geben, und die Sühne mit ihm halten möchte, die der König zwischen ihnen getheidingt habe, da antwortete er:
Mein Vater hat die Sühne an mir und an meinem Bruder gebrochen, hat mich Jahr und Tag in hartem Gefängniß gehalten, bis mir Gott herausgeholfen, hat seinem Sohn Apitz Tenneberg eingeräumt, was er alles nach des Königs Sühne nicht thun durfte. Doch wurde der Landgraf los gebeten, aber Apitz mußte Tenneberg räumen.
Nicht lange darauf ist es geschehen, daß Landgraf Friedrich von der hartbedrängten Wartburg zur Nachtzeit mit seinem jüngstgebornen Töchterlein mitten durch die Feinde von dannen und gen Tenneberg ritt, wo der Abt von Reinhardsbrunn es taufen und Elisabeth nennen mußte.2)
Quellen:
- Ludwig Bechstein - Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes, Meiningen und Hildburghausen, 1857, Verlag der Kesselringschen Hofbuchhandlung