<<< zurück | Sagen aus Thüringens Frühzeit, von Ohrdruf und dem Inselberge | weiter >>>

Noch eine Tanzbuche und noch ein Jesusbrünnlein

Ueber dem ungeheuern Grund, ohnweit des großen Tenneberges, dehnt sich eine lange und schöne Bergwiese aus, auf welcher eine oder einige große Buchen stehen, dort sammeln sich zur Zeit der Heuärnte die Mäher von Tabarz, Kabarz und Nonnenberg, wenn die letzte Arbeit gethan ist, und halten einen Tanz bis zum Abend, daher nennt man es die Tanzbuchen.

In der Nähe derselben springt auch eine klare Quelle, und von ihr trägt sich das Volk mit derselben Sage, wie von der nahe bei Kahlenberg1), und legt ihr auch den Namen das Jesusbrünnlein bei. Auch hier soll einst ein Hirte in sengender Sommerhiße gehütet haben und mit seinem Vieh dem Verschmachten nahe gewesen sein. Da habe sich auf sein inbrünstiges Gebet der Schooß der Erde aufgethan, und die Quelle, die seit dem ununterbrochen floß, fei frisch hervorgesprudelt.

Quellen:


1)
Vergl. im Sagenkreis des Hörseelberges Th. I. S. 148