<<< zurück | Sagen aus Thüringens Frühzeit, von Ohrdruf und dem Inselberge | weiter >>>

Von Broterode

Broterode war auch einer der Orte, die in des Inselberges Nähe die Einwanderer vom Harz anbauten; noch sind rings um den Ort viele Spuren des alten Bergbaues, Schächte und Berggruben zum Theil versetzt und verfallen. Es steht viel Eisenstein daselbst, und der verlassene Bergbau soll wieder aufgenommen werden, weshalb schon Muthung geschehen. In frühern Zeiten hieß der Ort Brunewartsrode, nach einem Burgschloß, das auf dem Berg dicht über dem Ort stand, das ein Graf Bruno baute und besaß. Daraus ist in der Folge Braungartsrode, dann Brauerrode und endlich Broterode geworden. Im Thurmknopf der alten Kirche, die jetzt nicht mehr steht, fand sich eine Schrift, die lautete: Diese Kirche ist angefangen worden zu bauen, als ein Mönch Namens Lutherus, wider die Papisten angefangen zu schreiben, deme aber das Maul bald gestopfer werden soll. Der altgläubige Prophet ahnete nicht, daß schon wenige Jahre später Luthers Wort und Lehre auch in dieser Kirche gepredigt werden würde.

Quellen: