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Vom Bergsegen um Lambach

An der Tambacher Leube findet sich eine Klufft, welche vierzehn Lachter lang auf unebenem Quarzgrund fortgeht, erst weit, dann enger, so daß ein starker Mann nicht wohl hinein kommen mag, an etlichen Orten ist die Kluft einer Stuben groß. In dieser Kluft ist ein verseßtes und verborgenes Loch, das geht fünf Lachter tief unter sich und ist in der Weite zwei Lachter, darin fließen zwei Bächlein gegen Abend; in dem obersten dieser Wasser mittagwärts findet man gediegene ungarische Goldkörner, der Centner 30 Pfund, und gegen Mitternacht zur rechten findet sich gediegnes Silber, davon der Centner Erzes 70 Pfund ergiebt.

Nicht weit von der beschriebenen Kluft ist ein Silbergehege, eine Meile von Asbach gegen Morgen. An diesem Ort ist ein Klumpen gediegen Silber gesehen worden, wie ein Kachelofen groß, auch sind dort zwei Brunnen, einer hat seinen Ausfluß gegen Ostsüdost, der andere gegen Westsüdwest. Drei Lachter von diesen Brunnen nordöstlich und fünf Lachter tief trifft man halb gediegenes Silber an.

Wenn man zu Dietharz hinausgeht, an der Kirche vorbei, drei oder vier Büchsenschüsse hinauf den Grund entlang, findet man einen überaus reinen und köstlichen Brunnen, dessen Wasser nach Tambach zufließt, am durchbrochenen Fels vorbei; darin sind Silberkörner, die werth, daß man sie auswasche, wie vor Zeiten geschehen.

Quellen: