<<< zurück | Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde II | weiter >>>

Das Gespenst bei Sonnewalde bei Brenitz

  R. Scharnweber und O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau N.-L., Berlin 1933

Ein stiller Mann begleitet den nächtlichen Wanderer in der Geisterstunde auf dem Wege von Schönewalde nach Frankena. Kommt man vom erstgenannten Orte über den Landgraben, so tritt er hinter einem Baume hervor und geht ohne ein Wort zu sagen neben einem her bis zur Brücke, die über die „Kleine Elster„ führt. Dort verschwindet er ebenso plötzlich, wie er erschienen war. Spricht man ihn an, so gibt er keine Antwort, aber es geht wie eine kalte Luft von ihm aus. Bleibt man stehen, so steht er auch still; geht man auf ihn zu, weicht er lautlos zurück; setzt man seinen Weg fort, so ist er wieder ein stummer Begleiter. Dabei aber hört man seine Schritte.

Wenn ihm ein Sonntagskind begegnet, so soll es ihn anreden, dann wird er ihm einen Schatz zeigen.

Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 1992. Nr. 8