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Von toten Leutnant in Sorno

  O. Jungrichter, Luckauer Heimatkalender, 1928 

In Sorno waren im Dreißigjährigen Kriege mehrere Offiziere versammelt. Sie sprachen von diesem und jenem, zuletzt kamen sie zu einer Wette, wer von ihnen nachts 12 Uhr auf dem dortigen Friedhof zum Grabe eines Freundes gehen würde.

Ein blutjunger Leutnant erklärte sich bereit, das Grab des Freundes zu gegebener Zeit aufzusuchen. Da aber die Zeit verging und der Leutnant nicht zurückkehrte, so begab sich die Gesellschaft gemeinsam hin, um nach ihm auszuschauen. Aber, oh Schreck, der Leutnant lag tot auf des Freundes Grab. Als man genauer hinblickte, sah man, daß er an einem Nagel hängen geblieben war. Der Leutnant glaubte, das der Tote ihn festhielt und war vor Schreck gestorben.

Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 1992. Nr. 6