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Die Kobolde
O. Jungrichter, Luckauer Heimatkalender, 1928
Als es noch keine Kinderwagen gab, da nahmen die Frauen ihre kleinen Kinder im Tragekorb mit aufs Feld. Sie hüteten sich aber, in der Zeit von 12 bis 1 Uhr mittags drauken zu bleiben; denn da erschienen die Kobolde und trugen Wechselbälger mit sich, das waren ungeratene, bösartige Schreihälser. In der Erntezeit aber gab es manchmal soviel auf dem Felde zu tun, das die Mutter es vergessen hatte, daß die Mittagsglocke längst verstummt war. Ungesehen hatte der Kobold das artige Kind von dannen genommen, und nun hatte die Mutter das Nachsehen. Der Wechselbalg machte ihr soviel Unruhe und Kummer, dak sie zeitlebens ihre Nachlässigkeit bereute.
Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 1992. Nr. 5