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Die unheimliche Kammer
Schriftliche Mittheilung von Herrn K. Aue in Weimar.
Ein Schneider in Kleinrommstedt nähete Brautkleider in dem Hause der Braut. Bei der Arbeit wird erzählt, daß in einem gewissen Hause ein Lichtlein in einer düstern unbewohnten Kammer gesehen werde. Der Schneider spricht zu dem Bräutigam: „Ich gehe eben nach Hause; brennt das Licht noch, so rufe ich dich, und wir werfen danach.“ So geschah es. Beide gingen um das Dorf nach dem Hause.
Aber als sie im Begriffe waren, zu werfen, sah eine große schwarze Gestalt aus dem Fenster und sie flohen. - Diese Spuknisse kommen daher, daß der Besitzer des Hauses ein Zauberer war, wie seine Tochter als Kind einmal verrathen hatte.
Quellen:
- Dr. August Witzschel: Sagen aus Thüringen. Meersburg und Leipzig 1930