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Georg Sürlin

(1496)

  Eine mündliche Überlieferung aus Blaubeuren

Die schönen Schnitzbilder an den Stühlen und am Hochaltar der Kirche zu Blaubeuren rühren von Georg Sürlin aus Ulm her. Als der Meister sein Werk vollendet hatte, fragten ihn die Mönche des Benediktinerklosters, ob er wohl einen noch schöneren Altar zu machen imstande sei. Als er dies bejahte, so stachen sie ihm aus Neid, dass er nicht anderswo einen solchen Altar verfertigen möge, die Augen aus. Da schnitzelte er, ohne es sehen zu können, aus Holz sein eigenes Bildnis, welches sich jetzt noch an der Wand bei der Sakristeitür befindet.

Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852