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Sagen vom Regenbogen 3.Sage
Eine mündliche Überlieferung aus Betzingen, Mössingen und sonst sehr allgemein
Die kleinen Goldmünzen, welche die Gestalt eines Schüsseleins haben und oft mit einem Stern oder Kreuz versehen sind, findet man nicht selten auf dem Feld. Dieselben hat der Regenbogen fallen lassen, daher sie »Regenbogenschüssele« genannt werden. Man sagt, an der Stelle, wo der Regenbogen sich auf die Erde stütze, und zwar an dem Ende, das am längsten stehen bleibe, lasse er jedes Mal eine solche goldene Schüssel zurück, weshalb die Landleute nach einem Regenbogen sich gern danach umsehen. Wer aber ein Regenbogenschüssele findet, darf es nicht verkaufen, sondern muss es wie ein bleibendes Familienstück sich vererben lassen. Es bringt Glück ins Haus.
Ein Schäfer aus Undingen auf der Alb hat einmal eins gefunden, und seitdem ist ihm kein Schaf mehr krank geworden.
Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852