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Der feurige Wagen zu Krauchenwies

  Eine mündliche Überlieferung aus Krauchenwies im Sigmaringischen

Im Tiergarten zu Krauchenwies haben früher viele Leute bei Nacht einen Mann auf einem Schimmel reiten sehen. In einer gewissen Entfernung folgte diesem Schimmelreiter ein feuriger Wagen, der ganz mit Menschen angefüllt war. Eine Weile später erschien dann immer ein Mann zu Fuß und trug ein ganzes Gebund Kochlöffel auf dem Rücken und fragte jeden, der ihm begegnete, ob man keinen Wagen gesehen habe. Er sei der Koch.

Man glaubt, dass der ganze Zug das Jagdgefolge eines Sigmaringischen Fürsten gewesen sei, der lange Zeit geistweis umgehen musste, weil er das Wild so gehegt und den Bauern großen Schaden zugefügt hatte.

Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852