<<< vorherige Sage | Kapitel 3 | nächste Sage >>>
Ranzenpuffer 1
Eine mündliche Überlieferung aus Tübingen
Im Schönbuch zwischen Tübingen und Böblingen geht ein grüner Jäger um, der schreckt durch Brüllen, Aufhocken und allerlei Spuk die Leute, die in den Wald gehen, namentlich die Holzleser. Man nennt ihn Ranzenpuffer. Bei einer Jagd lässt er sich immer durch lautes Hundegebell und Hallogeschrei vernehmen und eilt schnell wie der Blitz durch den Wald. Auch beschäftigt er sich damit, dass er mit einem Hammer das Holz anschlägt wie beim Verkauf oder als ob die Bäume bezeichnet werden, die man umhauen soll. Man hört ihn oft so klopfen. Einst ließ er sich als Kalb fangen und einsperren, stand aber am folgenden Morgen in seiner eigentlichen Gestalt als grüner Jäger im Stall.
Quelle: Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben, gesammelt von Dr. Ernst Meier, Stuttgart, Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung, 1852