Die Jufferfey - 1. Sage

Zwischen Satzvey und Veynau ist in dem Wiesental ein sumpfige, mit Bäumen und Gesträuch, Binsen und Schilf bewachsene Stelle, welche die Jufferfey genannt wird. Dort sollen vorzeiten zwei Jungfrauen eine Burg gehabt haben. Von der Burg bis zum Billiger Knipp an der rechten Talseite sollen sie eine Brücke errichtet haben; andere wollen wissen, es sei nur ein Seil gewesen, das sie zu gewissen Zeiten über das Tal gespannt hätten. Die Burg soll mit allen Insassen eines Tages versunken sein. Die Stelle ist sehr verrufen; denn die Jufferfey geht an der Stelle um.

Andere sagen, an der Jufferfey habe früher ein Kloster gestanden, in dem eine Jungfrau namens Sophie (Fey) Oberin war. Das Kloster sei versunken und nur eine Quelle übrig geblieben.

Nach der Aussage wieder anderer Gewährsleute soll das Kloster oben auf dem Berge gestanden haben. Aus der Quelle im Tale pflegte die Oberin zu trinken. Eines Mittags stieg sie wie gewöhnlich mit ihrem Esel zur Quelle hinunter, und sie soll da mit dem Tiere in der unergründlichen Tiefe ertrunken sein. Seit der Zeit geht ihr Geist als Jufferfey dort um.

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