Die Teufelsbündner aus Engelsgau (Zingsheim) - 4. Sage
Schruff, Nettersheim
Zwei Brüder von Engelgau gingen auf einen Kreuzweg, um vom Teufel Farnsamen zu kriegen. Sie mussten sich aber mit ihrem eigenen Blute dem Teufel verschreiben. Nun waren sie so stark, wie sie wollten. An vielen Pferden versuchten sie ihre Kraft, mit Leichtigkeit hoben sie die auf.
Einer der Brüder verschwand, kein Mensch wusste, wohin. Da eilte der andere zum Pastor nach Zingsheim und sagte dem, sie hätten sich für eine bestimmte Zeit dem Teufel verschrieben, und der Tag sei bald da. Da sagte der Pastor, er müsse schnell aus Tonndorf ein gewisses Buch herbeischaffen. Das tat er auch. Dann setzte der Pastor ihn in eine Bütte Weihwasser. Da kam der Teufel und wollte ihn nehmen. Da lief der Pastor in die Kirche, holte die Monstranz] und setzte sie ihm aufs Haupt. Jetzt fing der Pastor an zu beten. Der Teufel rief dem Pastor zu, er wäre auch nicht rein, er hätte einmal ein Vierpfennigsbrötchen gestohlen. Der Pastor antwortete, er habe dem Bäcker einen Sou1) dafür hingelegt. Da warf der Teufel ihm vor, er hätte auch einen Kappuskopf gestohlen. Da sagte der Pastor, dafür habe er einen Sou auf den Strunk gelegt. Jetzt warf der Teufel ihm vor, er hätte in einem Kornfeld seine Notdurft verrichtet. Darauf konnte der Geistliche nichts antworten. Der Teufel hat den Burschen aber doch nicht gekriegt, sondern musste schließlich weichen. Er hinterließ einen ekelhaften Gestank.
Quelle:
- Gottfried Henßen: Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes, 1955, Nr. 111c