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Das angenagelte Hufeisen in Lauban

  Sammlung von Schön No. 52. Msc.

An dem hölzernen Giebel eines Hauses vor dem Nikolaithore in Lauban sieht man ein halbes Hufeisen angenagelt. Im dreißigjährigen Kriege verlor es das Pferd eines schwedischen Reitersmanns, der von den Feinden verfolgt, so schnell vorübersprengte, daß es bis dorthinauf geschleudert ward.

Anmerkungen: Solche Hufeisen an Kirchen, Thoren, Häusern sind bekanntlich gleich den Pferdeköpfen an den Giebeln Heilszeichen, Talismane, herrührend von dem heidnischen Odinskultur. Bei dem Laubaner Hufeisen ist aber besonders merkwürdig und mindestens ein interessanter Zufall, daß es am Nikolaithore sich findet, denn St. Niclas ist ein direkter Erbe des Odin - Nicus und ein Reitersmann unter den Heiligen. Vergl. Th. J. No. 47. Anmerk. 2.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862