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Der krumme Schuß in Zwickau

  Ziehnert, Sachsens Volkssagen. Anhang, No. 125.

Als 1546 Ferdinand, König von Böhmen, und Herzog Moritz von Sachsen Zwickau belagerten, ist aus der Stadt mit einem Stück (einer Kanone) durch beide Kirchthüren geschossen worden. Die Kirche liegt in der Stadt fast zwischen Morgen und Mittag, die Thüren aber gehen gegen Mittag und Mitternacht. Bei der mittäglichen Thüre liegt ein Berg vor und die mitternächtliche geht ganz und gar nicht gegen die Stadt. Darum haben die Alten gemeinet, daß diesen Schuß ein Zauberer gethan habe, welcher gewußt, daß eben zur selben Zeit sich in der Kirche viel vornehme Herren aufgehalten, und sind darum auch keine neuen Thüren gemacht, sondern nur Brettlein vor die Löcher genagelt worden.

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