Die Sage vom Nix und dem faulen Müllersburschen

Im Mühlteich an der Werchower Walkmühle wohnte früher der Nix mit seiner Familie. Sie hatten ihre helle Freude am Klappern der Walke. Die kleinen Nixen stürtzen sich übermütig über das Mühlrad und sangen dabei voller Freude. Durch dieses lustige Treiben gab der Mühlgraben stets eine klingende und singende Melodie von sich. Der Nix konnte sehr böse werden, wenn er sah, dass ein Müllersbursche seine Arbeit lustlos tat oder gar faul war. Dann kam er nachts, zwickte und zwackte ihn. Kein Faulpelz war vor seinem Schabernack sicher.

Nun hatte der Müller einmal einen besonders faulen Burschen angenommen. Der wurde nur munter, wenn es zu Speis und trank ging. Das musste einfach den Zorn des Nix erregen! Und so platschte er eines Nachts mit einem Eimer voller Fische, Krebse und Quappen in die Schlafkammer des Bruders, ganz langsam. Er zog ihm die Bettdecke weg und schüttete alles über ihn her. Hei, wie wurde da unser Müllersbursche munter!

In der folgenden Nacht aber schlich der Faulpelz heimlich ans Wehr und riss die Bretter heraus. Mit dem frei gewordenen Wasser wurde der Nix fortgerissen. Wegen des angerichteten Schadens entließ der Müller den Burschen. So musste er seiner Wege gehen. Und da der Nix, der dem Müller immer segensreich half, nicht wiederkam, ging es mit der Walke bergab. Nicht lange danach brannte die Mühle nieder. Seither hört man vom Mühlengraben nur noch ein unwilliges, dumpfes Rauschen.

Quellen: