Die Sage vom heimlichen König

Das ist eine Sage mit einem Quentchen Wahrheit. Lange Zeit, nachdem der Wendenkönig längst verschollen, gestorben oder verschwunden war, erzählen die Burger von einem Nachkommen einer Königsfamilie, der in Burg im Spreewald lebte. Der König soll wie ein Bauer ausgesehen haben. Kein Fremder erfuhr je davon. Doch als Friedrich Wilhelm 1640 zum Großen Kurfürsten von Brandenburg ernannt wurde, hörte er von der Existenz dieses sorbischen Königs. Natürlich hatte er großes Interesse, seinen „Nebenbuhler“ ausfindig zu machen. Der Große Kurfürst begab sich in den Spreewald. Da wurde ihm ein schöner, kräftiger und schlanker Jüngling als „Wendenkönig“ vorgezeigt. Ein alter Bauer aber erriet den Verrat. Er schrie den vermeintlichen König zornig an: „Kerl, was stehst du hier und gaffst! Geh an die Arbeit“ und schlug ihn dazu noch mit seinem Stock. Durch diese List bewirkte der Bauer, dass sich der Kurfürst sagte, dass wohl kein König von seinen Untertanen derart behandelt werden würde. So zog er von dannen, fest überzeugt, dass alles vom heimlichen König nur eine Mär sei, ein Werk der Phantasie seiner Untertanen. Tatsache aber ist, dass 1548 ein sorbischer Bauer, der von seinen Dörflern zum König gewählt wurde, den Kampf anführte gegen noch mehr Hofdienste beim Junker Franz von Minkewitz zu Uckro. Doch dieser Aufruhr wurde erstickt und der Sorbenkönig bestraft. Er soll aber gesagt haben: Dahin wolle er es noch bringen, dass ein Minkewitz ihm huldigen müsse.

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