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Drei Reiter am Neuhof bei Ruppertsburg

Der Schäfer auf dem Neuhof bei Ruppersburg sah alle Mittag drei Reiter am See daher sprengen. Sie saßen auf Schimmeln, waren auch sonst weiß angetan, hatten aber alle drei keinen Kopf. Als ihm das Stücklein zu oft kam, rief er andere Leute herbei. Aber so oft sie mit ihm gingen und er sie ihnen zeigte, sahen sie nichts, hörten auch keinen Hufschlag auf der Erde. Der arme Mann musste darüber viel leiden und ward ein alter Narr gescholten, dem, Gott weiß was, geträumt hatte, obwohl er steif und fest bei seiner Sache blieb und alles beschwören wollte. Weil es ihm aber doch gar zu gruselig war, gab er seinen Dienst auf und zog weg aus der Gegend.

Quelle: Oberhessisches Sagenbuch, Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald; Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873