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Die Osterjungfrau - 5.Sage
In der alten Burg bei Osterode haben vor noch nicht sehr langer Zeit die Kinder immer gespielt, weil sie damals noch nicht so verfallen gewesen ist als jetzt, auch ist die Küche noch in ganz gutem Zustande gewesen. Einstmals als auch die Kinder da spielen und sich, wie Kinder thun, in dieser Küche etwas kochen, sprang eine eiserne Thür auf. Das eine von den Kindern lief sogleich in den Gang und es standen drei Kasten an Ketten gebunden, auch war da ein Pudelhund mit feurigen Augen, der an eine Kette gebunden war im hellen Saale. An der Wand spiegelte sich eine weiße Jungfer, die verwünscht war und kurz nach dieser Zeit von einem armen Leineweber erlöst ist. Die Kinder kam aber doch das Grauen an und sie verließen eiligst die Burg und erzählten den Aeltern, was sie gesehen hatten. Die Aeltern gingen darauf nach der alten Burg, um zu sehen, ob es wahr wäre; als sie aber hinkamen, war Alles wieder verschwunden.
Quellen:
- Sagen des Ober-Harzes und der Gegend von Harzburg und Goslar bis zur Grafschaft Hohenstein und bis Nordhausen, gesammelt und mit Anmerkungen herausgegeben von Dr. Heinrich Pröhle., 1853, Brockhaus Leipzig;