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Der wilde Jäger in der Gegend des Bruchberges - 2.Sage

Zimmerleute hauten einmal zur Winterszeit am Bruchberge Bauholz. Als sie da des Abends in ihrer Köthe um das Feuer herumlagen, ihr Abendbrot verzehren und eben den Braten vom Feuer nehmen wollten (es ist ein Hinterzimmer von einem Reh gewesen, das sie gehabt), da ging's hinten im Walde: »Hoho! hoho!« und dazwischen klafften die Hunde. Den Zimmerleuten wurde angst und bange, einer aber war keck, fürchtete sich vor nichts und sprach: »Was gilt's? Das ist der wilde Jäger! Den muß ich sehen.« Gleich darauf kam auch der wilde Jäger heran mit seiner ganzen Schar. Der kecke Zimmermann ging vor die Köthe und als der Jagdzug vorüber war, schrie er spottweise: »Hoho! hoho! hoho!« Im Augenblicke kehrte die Schar wieder um, vor der Köthe vorbei, und der Zimmermann bekam eine Ohrfeige, daß er wie todt niederfiel. Zur Thür herein aber flog eine schwarze Masse und stürzte ins Feuer, daß den Zimmerleuten die Kohlen und die Asche um die Köpfe flogen. Als sie sich erholt hatten und Licht anzündeten, war der Rehbraten verschwunden und statt seiner lag eine Pferdelende aus dem Herde. Der Zimmermann aber, der die Ohrfeige bekam, hat seit der Zeit nie wieder den wilden Jäger nachgekabbelt.

Quellen: