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Kaiser Heinrich und die Vogelsteller - 2.Sage

Noch bis auf den heutigen Tag betrachten die Vogelsteller oder, genauer gesprochen, die Herdsteller auf dem Harze den Kaiser Heinrich gewissermaßen als ihren Schutzpatron. Es ist ein Herdsteller gewesen, der hat wollen zur Himmelfahrt zum Nachtmahle gehen und spricht zu seiner Frau: »Hanne, ich kann mir nicht anders helfen, ich muß vorher ein paar Stunden nach dem Vogelherd gehen.« Und als er hinauskommt, fängt er so viele Vögel, daß er nicht weiß wohin damit, und es drängen sich immer noch mehr in das Netz. Nun aber kommt die Zeit heran, wo er zu dem Gottestische gehen muß. Seine Frau lauert auf ihn zu Hause, er aber kann sich nicht trennen von den vielen Vögeln, die sich immerfort in sein Netz drängen. Vergißt also den Gottestisch und fängt an diesem Tage so viele Vögel, daß er sie kaum tragen kann. Wie er aber heim kommt und schüttelt die Vögel auf den Tisch, ist es eitel Pferdemist gewesen. Dies sind keine Lügen; der Herdsteller Schier, der's erzahlte, hat's von seinen Vorgängern gehört.

Quellen: