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Vom Kuckert
Zwischen Hastenrath und Bohl liegen feuchte Wiesen, der Kuckert. Nachts hüpfen dort Irrlichter umher und locken manchen in die Irre. Darum mied man gern zur Nachtzeit den Kuckert, zumal es auch sonst dort nicht taugte.
Einem Manne, der häufig den Weg von der Arbeit machen musste, passierte dort folgendes: Es fühlte, dass sich ihm etwas auf den Rücken hängte. Vergebens suchte er es abzuschütteln. Es wurde immer schwerer. Er strebte jetzt dem Dorfe zu, so schnell wie möglich.
Und wie er auch ging, er kam nicht von der Stelle, und er ging bis zum Morgen; da erst erreichte er das Dorf. Die Last war fort. Der Schrecken aber war so groß gewesen, dass der Mann dauernd „et schwoor Leed” behielt.
Quelle: Heinrich Hoffmann Zur Volkskunde des Jülicher Landes, Sagen aus dem Indegebiet, 1914, Nr. 289