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Friedrich’s des Weisen Tod verkündet ein Hirsch
Brunner, De fato P. II. p. 469. cf. P. I. p. 112.
Friedrich der Weise hielt einen Hirsch im Graben des Schlosses zu Lochau, der jährlich zur Brunstzeit denselben verließ und, wenn diese Zeit um war, freiwillig dahin zurückkehrte.
In demselben Jahre aber, wo der Churfürst starb, nämlich 1525, ist er nicht wiedergekommen, wohl aber hat er sich, wie Martin Luther selbst bezeugt, bei nächtlicher Weile sehen lassen und so des Churfürsten Tod vorausgesagt.
So wird auch erzählt, daß in dem Jahre, wo sein Bruder Johann der Beständige starb (1532), in den großen sächsischen Waldungen auch nicht ein Stück Wild erlegt ward, gleichsam als wenn die wilden Thiere ihrem bald sterbenden Fürsten den Gehorsam versagen wollten.
Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 8;Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource (Version vom 1.8.2018)