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Die Littiche

  R. Scharnweber und O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau N.-L., Berlin 1933

Vor vielen Jahren lebten im Erdinnern des Galgenberges bei Sallgast die Littiche. Dieses waren kleine Menschen. Sie kochten, wuschen und buken in ihren Wohnungen. Von Noacks, die früher auf Mittrachs Wirtschaft wohnten, holten sie sich die Kuchenbleche. Ein Blech wurde immer von sieben Littichen getragen. Als sie einmal buken, kam eine Frau am Galgenberg vorbei und sah ihnen eine Weile bei der Arbeit zu. Als die Littiche die Frau erblickten, verschwanden sie alle. So ging es viele Jahre, doch als das Läuten der Glocken im Dorf begann, da verschwanden sie für immer, denn sie konnten das Glockengeläut nicht vertragen. Von der Zeit an sind sie keinem Menschen mehr zu nahegekommen. Wenn wir auf dem Galgenberg nachgraben, so finden wir heut' noch ihre Töpfchen, Teller und Schüsseln.

Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 2018. Nr. 4