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Brennendes Gold bei Sallgast
Sagensammlung von M. Rothe
Früher war es so, daß Fuhrleute, Wanderer aber auch die Knechte und Mägde gern in die Gaststätten der Nachbarorte gingen. So war es auch in Sallgast und Nossedil1). Von Sallgast nach Nossedil war es nicht weit und es führte auch ein fast gerader Weg dorthin. Ging man des Abends von der Gaststätte den Weg in Richtung Nossedil dann sah man manchmal nach rund 500 Schritt linkerseits des Weges auf einem kleinen Sandberg, das ist der alte Galgenberg, eine kleine rotgoldene Flamme züngeln. Die alten Leute des Ortes berichteten, daß dort das Gold brennen soll.
Viele junge Burschen haben es dort schon versucht, das Gold zu heben, jedoch hatten sie immer einen großen Fehler dabei begangen. Es war immer am Tage, als sie versuchten nach dem Gold zu graben. Aber tagsüber brennt ja nicht die Goldflamme, sondern immer nur so gegen Mitternacht. Doch oftmals fanden diese sogenannten Schatzgräber unzählige schwachgebrannte Tonscherben und manchmal sogar ganze kleine Tontöpfchen, das Geschirr der Luttchen. Und so wurde es schnell zur Legende, daß das in der Nacht brennende Gold das Gold der Luttchen sei.
Quelle: Sagen aus dem Heimatkreis Finsterwalde 2022. Nr. 12